Der KuhBlog

Hörner weg-crispern? Geht gar nicht!

24.07.2017
#HornGeschichten

Als Kuh habe ich zugegeben eine etwas andere Sicht auf die Dinge. Ernähren kann ich mich im Wesentlichen von Gras. Davon wächst zumindest bei mir in Brandenburg glücklicherweise genug und ich bin ganz zufrieden. Menschen hingegen machen sich viele Gedanken über die Ernährung ihrer Enkel und Urenkel. Das ist auch sinnvoll und wichtig, denn Menschen können schlecht auf der Weide grasen. 

Für eine Landwirtschaft im Einklang mit der Natur

Die Menschen, die mich auf der Weide besuchen, haben darauf Antworten gefunden, die ich sehr sinnvoll finde: Bodenfruchtbarkeit erhalten, biologische Vielfalt auf dem Hof fördern, eine abwechslungsreiche Ernährungsweise mit viel Gemüse und Getreide, möglichst viel saisonal und regional.  Der ökologische Landbau bietet für eine enkelfähige Ernährung bereits viele Lösungsansätze, und viele Menschen denken, forschen, arbeiten und netzwerken beständig weiter für eine noch bessere Landwirtschaft. Öko-Züchter kreuzen Pflanzen, um schmackhafte Gemüse und knackige Salate zu gewinnen, die ohne Pestizide kräftig wachsen oder züchten robuste Öko-Hühner.

Äußerst fragwürdig: Gentechnik

Es gibt aber auch einige Menschen, die glauben, dass man die Weltbevölkerung in Zukunft nur ernähren könnte, wenn man Tiere und Pflanzen noch mehr auf Leistung trimmt, indem man in das Erbgut, die Gene, technisch eingreift. Das nennt sich dann Gentechnik. Ich halte davon nicht viel – denn um Menschen zu ernähren, braucht es neben einer bodenständigen Erzeugung von Lebensmitteln vor allem Frieden, kluge Gesetze, Bildung sowie durchdachte Anbau- und Verteilungssysteme. Es wundert mich, dass mit den verschiedenen Gentechniken sowieso bisher wenig erforscht wurde, was hungrige Kinder satt macht. Sondern nicht-bräunende-Champignons oder Pflanzen entworfen wurden, die weiterwachsen, auch wenn sie mit chemischen Beikrautvernichtungsmitteln behandelt wurden. Puh. Damit will ich eigentlich nichts zu tun haben.

Aber eine Sache nehme ich nun wirklich persönlich: Da sind doch tatsächlich Wissenschaftler dabei, mit Hilfe neuer Gentechnikverfahren wie CrisprCas und TALEN Milchkühe ohne Hörner zu basteln. Was haben Hörner mit Ernährungssicherheit zu tun? Da sollen meine Schwestern nur in engeren Ställen noch dichter zusammen gepfercht werden! Da wird auch nicht das Spazierengehen sicherer, wie behauptet wird, denn auch ohne Hörner kann eine Kuhherde Menschen gefährlich werden, wenn nicht Vorsorge getroffen wird: Tiergerechte Haltung und sachgemäße Sicherheitsmaßnahmen beugen vielen Unfällen vor! Menschen können natürlich auch noch viel über den Umgang mit uns Kühen lernen, damit Unfälle verhütet werden – bald werde ich mir einen Low-Stress-Stockmanship Kurs anschauen und Euch dazu mehr berichten.


Jedenfalls: Lasst uns Kühen unsere Hörner und crisprt nicht mit Genscheren in unserem Erbgut herum!

24.07.2017
Hörner weg-crispern? Geht gar nicht!
Der KuhBlog

Als Kuh habe ich zugegeben eine etwas andere Sicht auf die Dinge. Ernähren kann ich mich im Wesentlichen von Gras. Davon wächst zumindest bei mir in Brandenburg glücklicherweise genug und ich bin ganz zufrieden. Menschen hingegen machen sich viele Gedanken über die Ernährung ihrer Enkel und Urenkel. Das ist auch sinnvoll und wichtig, denn Menschen können schlecht auf der Weide grasen. 

Für eine Landwirtschaft im Einklang mit der Natur

Die Menschen, die mich auf der Weide besuchen, haben darauf Antworten gefunden, die ich sehr sinnvoll finde: Bodenfruchtbarkeit erhalten, biologische Vielfalt auf dem Hof fördern, eine abwechslungsreiche Ernährungsweise mit viel Gemüse und Getreide, möglichst viel saisonal und regional.  Der ökologische Landbau bietet für eine enkelfähige Ernährung bereits viele Lösungsansätze, und viele Menschen denken, forschen, arbeiten und netzwerken beständig weiter für eine noch bessere Landwirtschaft. Öko-Züchter kreuzen Pflanzen, um schmackhafte Gemüse und knackige Salate zu gewinnen, die ohne Pestizide kräftig wachsen oder züchten robuste Öko-Hühner.

Äußerst fragwürdig: Gentechnik

Es gibt aber auch einige Menschen, die glauben, dass man die Weltbevölkerung in Zukunft nur ernähren könnte, wenn man Tiere und Pflanzen noch mehr auf Leistung trimmt, indem man in das Erbgut, die Gene, technisch eingreift. Das nennt sich dann Gentechnik. Ich halte davon nicht viel – denn um Menschen zu ernähren, braucht es neben einer bodenständigen Erzeugung von Lebensmitteln vor allem Frieden, kluge Gesetze, Bildung sowie durchdachte Anbau- und Verteilungssysteme. Es wundert mich, dass mit den verschiedenen Gentechniken sowieso bisher wenig erforscht wurde, was hungrige Kinder satt macht. Sondern nicht-bräunende-Champignons oder Pflanzen entworfen wurden, die weiterwachsen, auch wenn sie mit chemischen Beikrautvernichtungsmitteln behandelt wurden. Puh. Damit will ich eigentlich nichts zu tun haben.

Aber eine Sache nehme ich nun wirklich persönlich: Da sind doch tatsächlich Wissenschaftler dabei, mit Hilfe neuer Gentechnikverfahren wie CrisprCas und TALEN Milchkühe ohne Hörner zu basteln. Was haben Hörner mit Ernährungssicherheit zu tun? Da sollen meine Schwestern nur in engeren Ställen noch dichter zusammen gepfercht werden! Da wird auch nicht das Spazierengehen sicherer, wie behauptet wird, denn auch ohne Hörner kann eine Kuhherde Menschen gefährlich werden, wenn nicht Vorsorge getroffen wird: Tiergerechte Haltung und sachgemäße Sicherheitsmaßnahmen beugen vielen Unfällen vor! Menschen können natürlich auch noch viel über den Umgang mit uns Kühen lernen, damit Unfälle verhütet werden – bald werde ich mir einen Low-Stress-Stockmanship Kurs anschauen und Euch dazu mehr berichten.


Jedenfalls: Lasst uns Kühen unsere Hörner und crisprt nicht mit Genscheren in unserem Erbgut herum!